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15. Februar - 06. April 2008

Pop! goes the weasel


Michael Sailstorfer Und sie bewegt sich doch! Clubversion, 2004
Installation mit Diskokugel und Planet
Courtesy Städtische Galerie im Lenbachhaus

Saâdane Afif, Tobias Bernstrup, Johanna Billing, Johannes Buss, Tony Cokes, Discoteca Flaming Star, Keith Farquhar, Luke Fowler / Shadazz, Tom Früchtl, Jonathan Johnson, Scott King, Karen Kilimnik, David Lamelas, Michel Majerus, Lucy McKenzie, Michaela Melián, Mrzyk & Moriceau, Michael Sailstorfer, Catriona Shaw, Steven Shearer, Eva Wittig, Johannes Wohnseifer

Pop! goes the weasel zeigt künstlerische Positionen, die sich in ihren Arbeiten mit den Bildpolitiken und Soziographien der Popkultur beschäftigen. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den unterschiedlichen Strategien der Aneignung, Umwidmung und Neuinterpretation von Pop. Dabei reicht das Spektrum der eingesetzten künstlerischen Medien von Malerei und Grafik über Skulptur und Installation, Video- und Audioaufnahmen bis hin zu Live-Performances. Viele der ausgestellten KünstlerInnen sind darüber hinaus nicht nur im Kunst-, sondern auch im Musikbereich präsent. Sie besitzen eigene Labels, sind als DJs und Musiker tätig oder situieren ihre Arbeiten immer wieder abseits des Kunstbetriebs in Clubs und den alltäglichen Räumen des Pop.

Die revolutionäre Idee von Pop hat sich in den letzten Jahren immer stärker im kommerzialisierten Alltag verflüchtigt und ist in zunehmendem Maße Bestandteil von Lifestyle-Ökonomien geworden, die das subkulturelle oder widerständige Potential als effektvolles Marketinginstrument verwerten. Die Grenzen zwischen Mainstream und Subkultur, zwischen High & Low sind immer durchlässiger geworden: „Differenz und Resistenz finden sich nicht mehr ausschließlich an den Rändern, man findet sie überall“ (Tom Holert). Ausgehend von der Kommerzialisierung und Popularisierung von Pop fragt Pop! goes the weasel nach den verbleibenden und neuen Produktions- und Rezeptionsverhältnissen: Wie kann ein Phänomen erfasst werden, dass sich in die unterschiedlichsten Bereiche von Kultur und Ökonomie verzweigt? Und inwieweit eröffnet diese Deterritorialisierung neue produktive Räume – jenseits eingespielter Grenzen, Normen und Zuordnungen?

Pop! goes the weasel vermittelt einen Einblick in die Diversität und Vielgestaltigkeit aktueller künstlerischer Zugriffe auf Pop. Anstatt sein „Verpuffen“ im Alltag zu beklagen, greifen die teilnehmenden KünstlerInnen die populären und medialen Bilder auf, um sie im Horizont des eigenen Werks neu zu lesen und zu formulieren. Die Welten des Pop artikulieren sich über prägnante Symbole, Stile und Ikonen, die in unserem kollektiven Gedächtnis fest verankert sind. Ob es sich dabei um eine Diskokugel, ein Konzertplakat, einen berühmten Songtitel, das Image des Stars oder die Sprache der Mode handelt: Die KünstlerInnen von Pop! goes the weasel eignen sich die verschiedenen Formate und Bildsprachen der Popkultur an, spielen mit ihren Erscheinungsformen und diskutieren ihre ästhetischen, sozialen und kulturellen Implikationen.

Live:
Tobias Bernstrup
Discoteca Flaming Star
Kammerflimmer Kollektief
Jacques Palminger feat. Rica Blunck und Viktor Marek
Angie Reed & Mark Stewart
Catriona Shaw
F.S.K.

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Catriona Shaw alias Miss Le Bomb Miss le Bomb Performance, Rauma, Finnland, 2007
Foto: Teemu Kauppi

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Scott King Stalky, 2005
Fotokopien, diverse Grössen

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David Lamelas Rock Star (Character Appopriation II), 2008
Farbfotografie 25 x 20 cm
Courtesy Galerie Monika Sprüth Philomene Magers

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Keith Farquhar CDs V LPs, 2003
Mixed Media Installation