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30.09.–27.11.2016
Eröffnung: Donnerstag, 29. September, 19 Uhr

Lichthof

Dóra Maurer / Kurt Kren

Relative Schwingungen


Dóra Maurer, Relative Schwingungen, 1973, Filmstill

Strukturen zu schaffen, die mit dem Material des Films vermittelt werden können, hat auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs Künstler_innen und Filmemacher_innen schon seit dem Ende der 1950er-Jahre fasziniert. Mit „Dóra Maurer / Kurt Kren. Relative Schwingungen“ zeigt der Badische Kunstverein einen zweiten Teil zum strukturellen Film, in dem das Werk der ungarischen Künstlerin Dóra Maurer anhand weiterer Film- und Fotoarbeiten vertieft und Arbeiten des österreichischen Filmemachers Kurt Kren (gest. 1998) gegenübergestellt wird. 


Kurt Kren gilt neben Peter Kubelka als Pionier des avantgardistischen und strukturellen Films. Die Ausstellung zeigt eine repräsentative Auswahl seiner Filme, in denen Kren die materiellen Eigenschaften des Mediums konsequent erforscht und sich dabei an der Schnittstelle zwischen Formalismus, Aktionismus und Poetik bewegt.
Dóra Maurer arbeitet mit verschiedenen künstlerischen Medien wie Film, Fotografie, Druckgrafik, Zeichnung und Malerei. Seit den 1970er-Jahren entstehen konzeptuelle Fotografien und strukturelle Filme, in denen die Künstlerin verschiedene Prozesse der Bewegung, Wahrnehmung und Veränderung analysiert. Trotz einer gewissen Subtilität und Poetik basieren ihre Arbeiten auf streng kalkulierten Strukturen, die sich auf geometrisch-mathematische Systeme und Methodologien berufen.
Die Werke beider Künstler_innen konstruieren eigentümliche Wahrnehmungssituationen. Sie liefern keine narrativen Illusionen, sondern rücken das Formale des Films ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

Kuratiert von Anja Casser und Lívia Nolasco-Rózsás


Dóra Maurer (*1937 in Budapest) lebt und arbeitet in Budapest. Maurer arbeitet mit den Medien Film, Fotografie, Malerei und Grafik. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen vertreten und wurden weltweit gezeigt, u.a. im Ludwig Múzeum of Contemporary Art Budapest, The Art Institute of Chicago, MoMA New York,12. Istanbul Biennale, mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Tate Modern, London.

Kurt Kren (*1929 in Wien, †1998 in Wien) war ein österreichischer Avantgarde-Filmemacher, der sich am Wiener Aktionismus beteiligte. In den frühen 1950er-Jahren experimentierte er mit 8mm- und 16mm-Filmen, gefolgt von Filmdokumentation über Aktionen diverser Künstler. 1977 nahm Kren an der documenta 6 in Kassel teil. Er gilt als Mitbegründer des Vienna Institute of Direct Art und der Austria Filmmakers Cooperative.

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